Frauenquote


28. Januar 2013

 

Harriet Modler

Frauen wollen auffallen,

gefallen,

sie sagen nie ›nein‹, 

möchten aufopfernd, zwanghaft gefällig sein.

 

Im Büro zeigen sie dezent ihre Krallen,

laufen beschwingt auf ihren Ballen

im reizvollen Design durch

Flure und Hallen —

Frauen sind der Quote verfallen,

denn (Einschalt)Quoten belegen,

wobei sich Nervenzellen vermehrt regen.

 

Medien platzieren das Thema 

regelmäßig aufgewärmt,

um den (An)Schein zu erheben,

dass würde was bewegen.

 

Die aufgeblasene Sexismus-Debatte gibt der Frauenquote

eine absurde, plakative Note. 

Vorgeführt soll sie stellen klar,

wie sie sind, die Frauen —

hexengleich, gebieterisch bizarr!

 

Anzüglich initiiert eine gelbe Urgestalt,

eiskalt, Aufsehen mit ordinärer Gewalt.

Um die Szenerie der Männer zu besiegeln,

nutzt der Niebel

den Augenblick

für ein Husarenstück —

die Frau sei die Dominante,

der Mann ist die Konstante.

 

Frauen ließen sich allzeit formbeständig pressen,

genormt wie Stewardessen,

die freundlich dienen,

fleißig wie die Bienen.

 

Grundsätzlich galt,

im Vorzimmer der Halt.

Männern zuarbeiten,

jederzeit Frohsinn verbreiten,

möglichst brillant auf der Tastatur,

ausgefüllt mit allerlei Nebensächlichkeiten,

aber bleibend in der festgelegten Spur,

nur folgend der Natur

hat sie im Haushalt die Kommandantur.

 

Frauen an die Macht —

dieser Chor wird misslingen,

schon die Amazonen haben das Spiel nicht durchdrungen. 

Ihr habt die ganze Menschheit zur Welt gebracht,

doch es ist euch nie gelungen,

euren Söhnen zu lehren,

die Frauen zu ehren.

 

Die Frau wirkt antiquiert,

weil sie sich ziert,

die Geschlechterrollen als weniger bedeutsam anzusehen,

zu verstehen,

wie der Mann seine Emanzipation vorzüglich zelebriert,

und warum er für die Posten und Positionen in oberen Etagen

die Frauen aussortiert.

 

Ein Universitätsabschluss ist kein Garant

für ein Vorstandsamt.

Alle mächtigen Frauen hierzulande

waren mit ihren Männern aussichtsreich im Bunde —

Familientradition

lenkt die Nation.

 

Ihr ungeduldigen Frauen,

wer soll euch (ver)trauen,

wenn ihr gelangt

per Quote ins Amt.

 

Ein Amt hat Würde

und diese Hürde,

wäre Euch genommen —

so könnt ihr nicht überzeugend angekommen!

 

Um zu bekommen,

was Eurem Stand entspricht,

sind essentielle Regeln lautlose Pflicht —

sie erhellen die Sicht.

 

Wer kopiert kann nicht gewinnen:

nur Originale führen ins Finale!

Ungezwungen Argumente präsentieren,

verständlich formulieren,

souverän kombinieren.

Eitel ist der Mann,

aber er weiß, was er nicht kann.

 

Liebe Frauen,

Ihr könnt euch trauen,

lasst Euch nicht zerpflücken,

wollt Ihr ›aufwärts‹ rücken, 

zählt einzig und allein —

das SEIN.

 

Wird die Leistung erbracht,

ist das Geschlecht egal,

denn Männer denken vorrangig rational!