Viel Lärm um Content. Die Spezialisten der Branche sind sich einig: Wer auch zukünftig bestehen will, sollte Inhalte kommunizieren – fachkundig, glaubwürdig und überzeugend. Neu ist das nicht!

Werbeetats steigen, zumindest die größerer Unternehmen. Demgegenüber sinkt die Markentreue. Kunden sind zunehmend kritischer. Auch der Geiz hat Grenzen. Preise verlieren an Relevanz. Der Kunde ist erwachsen geworden und stellt Ansprüche. Unzufrieden ist er trotzdem! Was vermisst der Kunde?

 

ZEIT!

 

Er will unkompliziert ans Ziel seiner Wünsche. Und die sind, auch in der mobilen Welt, analog! Seitdem der Mensch Geld gegen Waren tauscht, erwartet er eine angemessene Gegenleistung. Nimmt sich der Verkäufer zudem Zeit, hört seinen Kunden zu und hat Tipps oder freundliche Worte parat, so wäre das klassische Modell der Kundenkommunikation allgegenwärtig.

 

Rational betrachtet, verfügen alle über Zeit als Ressource gleich. Und doch nehmen wir sie gefühlt relativ wahr – mit und ohne Einstein. Warum sind so viele Menschen frustriert und wechselbereit? Weil der Nutzen fehlt! Omnipräsenz ohne klare Aussage wirkt wie Wasserdampf. Er ändert seinen Zustand und fließt ab, wenn es kalt wird.

 

Die Saga über den Inhalt

 

Mit Inhalten punkten – das Mantra der Beraterszene. Eine Selbstverständlichkeit? Nein, denn heute ist die Emotion wichtiger als das Produkt. Frische und gehaltvolle Ideen in Wort und Schrift, die authentisch Unternehmen und ihre Angebote präsentieren, sind 

auffällig rar. Diese angeblich neue ultimative Lösung aller Probleme möge die Leere ausfüllen, die in den letzten Jahrzehnten vielversprechend realitätsfremd aufgebläht wurde.

 

Wer sich zurück zum Ursprung bewegt, geht nicht rückwärts, er weiß vielmehr worauf verzichtet werden kann: auf Phrasen, Floskeln, Kopien, Lügen und Zeitfresser.

 

Liebe Werber und Unternehmer,

 

ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie Werbung auf sich wirken lassen? Ich fühle mich bisweilen belästigt und einfach zu selten überrascht! Aber was noch viel schlimmer ist: meine Intelligenz wird beleidigt. Oft! Wenn die Kurven gestylter Kunstfiguren, als Model getarnt, drohen aus dem Plakat zu fallen, dann sollte sich niemand wundern, dass der männliche Nachwuchs ein gestörtes Verhältnis zum anderen Geschlecht entwickelt! Blöd sind die, die das geil finden. Und superblöd jene, die dazu einen supergeilen Snack speisen, der Traumfiguren Träume bleiben lässt!

 

Ein wenig Besinnung täte nicht nur Finanz- und Wirtschaftskreisen gut. Die Werbung darf sich ebenso neu erfinden. In Bild und Text! Wie wäre es, wenn wir gemeinsam damit anfangen?