Freiheit


4. Dezember 2012

 

Harriet Modler

Freiheit hat viele Facetten,

Zöglinge legen schweigend sie in Ketten.

Auf allen Kontinenten

gibt es Dissidenten.

 

Freiheit ist Illusion,

ein kalkulierbares System mit Funktion.

Den Menschen wird suggeriert,

dass alles nach ihrem Willen passiert.

 

Mit viel Bedacht

wird Faszination entfacht,

um den Glauben aufrechtzuerhalten,

wir können in unserem Sinne walten.

 

Schrankenlose Freiheit dient,

dem der sie verdient.

Menschen, die sich nicht mit diesem Ruhm schmücken,

bei denen entstehen Existenzlücken.

 

Freiheit ist uns lieb und teuer,

manchmal ungeheuer.

Wir leiden —

jeder für sich,

manche mögen das nicht.

Niemand ist zu beneiden,

nichts ist zu vermeiden.

 

Das menschliche Wesen sehnt sich seit frühen Zeiten

nach endlosen Weiten.

Es will die höchsten Gipfel erreichen,

den Stürmen ausweichen,

die Tiefen der Meere erkunden,

den Erdball umrunden,

nach unbekannten Planeten suchen —

dabei lernt der Mensch sich selbst zu verfluchen.

 

Bei all seinen Versuchen

Grenzen zu überwinden,

sieht er seine Kräfte schwinden.

Wie nur kann er die Freiheit finden?

 

Vögel können behutsam mit der Luftströmung fliegen,

sie finden den Weg in den Süden.

Geografische Linien oder die Physik sind unwichtig,

sie schweben durch die Thermodynamik, sie lassen sich tragen —

ohne zu fragen.

 

Es sind die elementaren Dinge,

die verloren gehen.

Schleichend wird der Besitz genommen,

wir sind im Glashaus angekommen.

 

Der Mythos FREIHEIT fällt nieder,

der Chor der Macht singt zweifelhafte Lieder.

Wie können wir ermessen,

welches Leid der Freiheit innewohnt?

 

Wir sind Meister im Vergessen,

niemand wird geschont.

 

Freiheit, wird leise betont,

ist der Preis für den es lohnt,

sich des Wortes zu bedienen.

Sich niemals zu verbiegen,

insbesondere wenn zwielichtige Gestalten schamlos lügen.

 

Ein freiheitlicher Geist erhellt,

der Gedanke fällt,

er erkennt das Gewicht,

die Seele spricht:

Jedem seine Freiheit —

ein Wunsch,

ein Traum,

jedem seinen Raum.

 

Keine Zwänge,

keine Enge,

entfachen soll sich jede Glut,

entfalten allseits Mut,

denn er ist in vortrefflicher Weise

das Sprungbrett für unsere freiheitliche Reise!